Kalt Duschen – Was bringt es wirklich?

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Wohlig warm genießen oder knackig kalt bibbern? Beim Thema kalt Duschen liegen die Meinungen so weit auseinander wie das blaue und rote Pünktchen auf dem Temperaturregler. Während die eine den warmen Strahl zu Entspannung braucht, schwört der andere auf den Hallo-Wach-Effekt des Kälteschocks. Verfechter des kalten Wassers sind der Meinung, damit Körper und Geist zu stählen. Manche glauben sogar, im warmen Duschen ein Zeichen für Verweichlichung zu erkennen. Haben sie recht?

Fest steht: Kalt Duschen liegt im Trend und die Behandlung mit kalten Güssen wird seit über 150 Jahren als naturheilkundliches Verfahren angewendet. Bereits im 19. Jahrhundert entdeckte Sebastian Kneipp die Heilkraft von kaltem Wasser bei unterschiedlichen Beschwerden und Erkrankungen. Heute legen sich CEOs, Youtuber und Influencer gerne vor den Augen der Internet-Community ins Eiswasser und wer in manchen Kreisen Wim Hof nicht kennt oder mit dem Begriff Kryotherapie nichts anfangen kann, wird schräg angeschaut.

Dem kalten Guss werden eine Reihe von positiven Effekten nachgesagt: Das Immunsystem soll gestärkt, Fett verbrannt und der Kopf klarer werden. Manche gehen so weit, mit dem kalten Duschen sogar ein neues und besseres Lebensgefühl zu verbinden. Aber was ist wissenschaftlich dran am Trend des kalt Duschens oder Badens? Lohnt es sich überhaupt, regelmäßig die Zähne zusammen zu beißen, den Regler nach links zu stellen und sich dem Kälteschock hinzugeben?



Was läuft beim kalt Duschen im Körper ab?

Dass Kältereize etwas mit dem Körper machen, kann jeder, der schon einmal vor Kälte gezittert hat, bestätigen. Erkältungen werden zwar nicht alleine von niedrigen Temperaturen hervorgerufen, eine längere Unterkühlung des Körpers trägt aber dazu bei, dass das Immunsystem geschwächt und der Organismus anfälliger für Erreger wird. Aber was hat es mit dem oft beschworenen Abhärtungseffekt auf sich? Kann Kälte auch gut für den Körper sein? Beim kalt Duschen oder beim Bad in einem kühlen See lässt sich beobachten, dass der Körper unmittelbar darauf reagiert. Puls und Atmung beschleunigen sich, manchmal beginnt man zu zittern und spätestens, wenn die Lippen blau werden, sollte man wieder raus aus dem kühlen Nass. Ähnlich wie beim Sport gilt auch hier, dass der Körper durch die Reaktion auf den ungewohnten Reiz herausgefordert und trainiert wird.

Blutgefäße, Haut, Herz, der Stoffwechsel und das Immunsystem lernen mit der Zeit, besser mit der Kälte umzugehen. Auch die Anzahl der Immunzellen erhöht sich mit der regelmäßigen Kälteexposition. Ganz zweifellos nicht zu unterschätzende positive Effekte, die sowohl Sportler als auch Menschen, die fit und leistungsfähig bleiben wollen, für sich nutzen können. Ebenfalls interessant ist, dass durch regelmäßige Kältereize der Körper beginnt, vermehrt sogenanntes braunes Fettgewebe aufzubauen. Im Gegensatz zu den eher unbeliebten weißen sind die braunen Fettzellen körpereigene Kraftwerke, die Energie verbrennen, den Organismus wärmen und sogar dazu beitragen, dass wir schneller abnehmen.


Kann deine Psyche vom kalten Duschen profitieren?

Fast jeder kennt das Glücksgefühl, im Sommer aus einem kalten See oder dem Meer zu steigen und sich genüsslich wieder von der Sonne aufwärmen zu lassen. Der Wechsel von Kälte und Wärme scheint etwas mit uns zu machen, das über die reine Abhärtung hinausgeht. Es ist daher kein Wunder, dass jenseits der positiven Aspekte auf den Körper dem kalten Duschen auch ein Effekt auf die Psyche nachgesagt wird. Wer sich überwindet und sich im eigenen Badezimmer einen kalten Guss gönnt, wird nicht bestreiten, dass dabei etwas im Kopf geschieht. Tatsächlich werden durch den kurzen Kälteschock Adrenalin, Noradrenalin und Endorphine ausgeschüttet. Neben diesen biochemischen Effekten kann sich so auch das eigene Selbstverständnis und Selbstbild verändern. Durch kaltes Duschen verlässt du ziemlich zuverlässig die berüchtigte Komfortzone und begibst dich kurz freiwillig in eine Extremsituation. Wer es schafft, sich regelmäßig so zu überwinden, wird einen gewissen Stolz verspüren und an Selbstvertrauen gewinnen nach dem Motto: Wenn ich das schaffe, schaffe ich auch ganz andere Dinge.  



Kann kaltes Duschen gefährlich sein?

Bei einer Konfrontation mit kaltem Wasser kann es durchaus vorkommen, dass ein leichtes Gefühl von Angst aufkommt. Das ist normal, schließlich signalisiert der Körper dir damit, dass die Kälte dauerhaft nicht gut für dich und sogar lebensbedrohlich sein kann. Aber droht unter der kalten Dusche tatsächlich eine Gefahr für den Organismus? Wie bei fast allen Aktivitäten gibt es auch bei der Anwendung von kaltem Wasser einige Aspekte, die man aus gesundheitlicher Sicht berücksichtigen muss.

Wer Probleme mit dem Kreislauf oder dem Herz hat, sollte vorher mit seinem Arzt sprechen. Auch bei akuten Infekten, während der Menstruation oder bei Ischiasschmerzen sollte man darauf verzichten. Grundsätzlich gilt: Langsam anfangen und allmählich den Kältereiz steigern. Betrachte deine Auseinandersetzung mit der Kälte wie einen Trainingsprozess, bei dem du dich langsam steigerst. Der Körper sollte warm sein, bevor er mit der Kälte konfrontiert wird. Starte also immer mit einer kurzen Aufwärmphase mit warmem Wasser. Besonders schonend ist es, wenn man zuerst Beine und Arme kalt abgießt und erst dann den restlichen Körper der Kälte aussetzt.


Fazit: Der Trend zum kalten Duschen birgt ein beachtliches Potenzial, zumal die wissenschaftliche Untersuchung der damit verbundenen Prozesse noch in den Kinderschuhen steckt. Wenn dich das Thema interessiert und bei dir keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, empfehlen wir dir: Probier es einfach bei der nächsten Gelegenheit aus! Nur du kannst wirklich beurteilen, ob der kalte Guss etwas für dich ist. Einen Versuch über einen Zeitraum von 60 Tagen ist es allemal wert.

Du hast Fragen oder Ideen? Ich freuen mich von dir zu hören!

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